TherapeutInnen als Senior Experts in Freetown

Barbara Kratochwil und Helmut Andraschko, ein TherapeutInnen-Paar aus St. Pölten, unterstützten das Kinderschutzzentrum „Don Bosco Fambul“ in Feetown/Sierra Leone von November 2018 bis April 2019, u.a. bei der Ausbildung von Sozialarbeitern und Sozialarbeiterinnen, aber auch in der direkten Arbeit mit traumatisierten Kindern und Jugendlichen.

„Eine wirklich gute Lernerfahrung auch für uns!“

Das aus aufeinander aufbauenden Modulen bestehende Fortbildungsprogramm haben die beiden für die lokalen SozialarbeiterInnen konzipiert. In Workshops zu je etwa 15 Personen, erlernen die Teilnehmenden Techniken der Ressourcenarbeit, der Sucht- und Präventionsberatung sowie allgemeine Beratungs- und Kommunikationsmethoden. Auch Achtsamkeitsübungen und Strategien für mehr Resilienz stehen auf dem Lehrplan.

In Selbsterfahrungs- und Selbstreflektionseinheiten können sich die Teilnehmenden noch besser kennen lernen – nicht zuletzt, um sich von dem teils stark belastenden Arbeitsalltag als SozialarbeiterIn in Freetown besser abgrenzen zu können. Hier liege laut den Senior Experts Barbara und Helmut der Hauptfokus ihres Einsatzes, denn bei der Arbeit als SozialarbeiterIn würden zwangsläufig auch Geschichten aus der eigenen Biographie wieder hochkommen. Diese Geschichten seien für viele der FortbildungsteilnehmerInnen mitunter sehr belastend. Ein Schwerpunkt der Module liegt daher auch auf den Themen Traumata und Stabilisierung.

Auszug aus einem Zwischenbericht von Barbara Kratochwil und Helmut Andraschko

„Nach unserem herzlichen Empfang sind wir nach wie vor damit beschäftigt, uns einen Überblick über das unglaublich große Projekt zu verschaffen. Obwohl hier bereits wirklich unglaublich viel Positives passiert ist und teilweise sehr professionelle Arbeit gemacht wurde und wird, scheint es hier ein Fass ohne Boden zu sein. Wir haben gemeinsam mit einer Mitarbeiterin einer spanischen NGO einen kurzen Fragebogen ausgearbeitet, in dem die Zufriedenheit der Kinder & Jugendlichen im Projekt erhoben wird. Dieser dient zu einem guten Teil auch dazu, dass wir die Möglichkeiten haben mit den verschiedenen Bereichen in Kontakt zu kommen.

Irgendwie fühlt es sich“ ziemlich normal“ an hier zu sein, wenn wir jedoch den Kopf einschalten und uns vergegenwärtigen, dass wir hier in Freetown sind, hat es auch etwas Eigenartiges.

In jedem Fall ist es derzeit gut hier zu sein und wir freuen uns immer schon darauf, was der kommende Tag so bringen wird! (Mai 2019)